Corona-Pandemie: Höhen und Tiefen für die deutsche Fischindustrie und den Fischgroßhandel

Hamburg, den 15.6.2020: Die Unternehmen der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie wirtschaftlich in sehr unterschiedlicher Weise betroffen.

Unternehmen, die für den Lebensmitteleinzelhandel produzieren, haben in den Monaten März bis Mai 2020 unter Volllast – teilweise mit Sonderschichten unter erschwerten Produktions- und Logistikbedingungen – dafür gesorgt, dass die leeren Regale des Lebensmitteleinzelhandels schnell wieder gefüllt werden konnten. Auch der Online-Absatz nahm erfreulicherweise zu, wenngleich auf niedrigem Niveau!

Unternehmen, deren Produkte für den Absatz im Außer-Haus-Verzehr bestimmt sind, haben durch die plötzliche Schließung dieses Absatzkanals nicht nur abrupt keine Umsätze mehr machen können, sondern sitzen aktuell auch noch auf hohen Rohwarenbeständen, die laufende Lager- und Finanzierungskosten verursachen und somit nicht gedeckte Fixkosten sind. Dieser finanzielle Schaden infolge der notwendigen Vorratshaltung hat für einzelne Unternehmen gravierende existenzielle Folgen. Ferner befürchten diese Unternehmen, dass die Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten in den Restaurants und in der Hotellerie in den kommenden Monaten nur sehr verhalten ansteigen wird, da nicht absehbar ist, wie die notwendigen Hygienemaßnahmen in den Gastbetrieben wirtschaftlich umgesetzt werden können und ob die „Lust auf Restaurant“ zurückkehren wird! Darüber hinaus leiden die Unternehmen unter einer sehr zögerlichen Bereitschaft zur Begleichung der Lieferrechnungen, was sich wiederum liquiditätsmindernd auswirkt.

Die Unternehmen der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels begrüßen die Entscheidung, die Mehrwertsteuer für Lebensmittel zu senken. Zusätzlich fordert die Fischwirtschaft eine Beendigung der umsatzsteuerlichen Ungleichbehandlung ausgewählter Fischereierzeugnisse wie Austern, Langusten und Kaviar, für die noch immer kein ermäßigter Mehrwertsteuersatz gilt.

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Kontakt:
Dr. Matthias Keller
Bundesverband der deutschen Fischindustrie
und des Fischgroßhandels e. V.
Große Elbstraße 133
22767 Hamburg
Tel.: 040 / 38 18 11
Fax: 040 / 389 85 54
E-Mail: info@fischverband.de